Mittwoch, 6. Januar 2016

Wandel der Wirklichkeit : Verständnis der Prozesse des täglichen Lebens


um den vorherigen Artikel besser verstehen zu können, möchte ich anregen, sich intensiver und vor allem nachdenklicher in der Welt zu bewegen. Durchaus auch die Gott-gegebenen Rechte "auf Arbeit und entsprechende Bezahlung" einzufordern als das Recht jedes Menschen und sich nicht mit dem zufrieden zu geben, wie das Rad der Welt durch Politik und vor allem "sogenannte Arbeitgeber" bewegt wird, mit der Konsequenz "Arbeitslosigkeit akzeptieren zu müssen", weil angeblich "zu wenig Arbeit" vorhanden sei. Die Welt quillt über vor Arbeit, sie besteht daraus. - Man spricht heute sehr viel von "Lebensentwürfen", was eine Albernheit ist, denn kaum Jemand ist in der Lage, sein eigenes Leben allein bestimmen zu können, Menschen sind meist abhängig von den Umständen einer Region, vor allem aber der Politik, die betrieben wird, auch der Wirtschaftspolitik. Wenn diese sich an Betriebswirtschaftsgrundlagen ausrichtet, vor allem aber die Erwirtschaftung hoher Einkommen der Manager voraussetzt, bleibt nichts über. Wenn Menschen das Recht des Anderen nicht respektieren, werden sich Umstände verändern - nicht immer hat das zu tun mit den Menschen, die sich als Konsequenz auflehnen. Es gibt durchaus höhere Kräfte, die manchmal eben doch auf die vielen Ungerechtigkeiten, die so viele Menschen betreffen, reagieren.


nach Robert Dürhager


Bis auf die begriffliche Historie hat die heutige Politik nur noch wenig mit der antiken Polis gemeinsam. Über 2000 Jahre Geschichte und eine dementsprechend unterschiedliche soziale Wirklichkeit sorgen dafür, dass heutige Politik auf ganz anderen Institutionen, Prozessen und Inhalten fußt. Zwar reichen die historischen Wurzeln unserer Demokratie bis zur antiken Polis zurück, doch die Bedingungen der Politik haben sich mit jeder zivilisatorischen und kulturellen Entwicklung verändert.

Dadurch, dass viele Individuen etwas Gemeinsames teilen und an Gemeinsamen teilhaben, bildet sich Zivilisation, Kultur und Gesellschaft. Die soziale Wirklichkeit, also das, was vom Menschen von Zivilisation und Kultur wahrgenommen und für wirklich gehalten wird, ist wiederum die Basis für die institutionellen (polity), prozessualen (politics) und inhaltlichen (policy) Dimensionen der Politik. Sitten und Normen prägen die Rechtsordnung und die Verfassung, nach denen das Zusammenleben der Bürger geordnet und die Institutionen der Macht verfasst werden.
Außerdem setzen sie den Rahmen für gesellschaftliche Werte und politische Gemeinwohlvorstellungen, deren institutionellen Vertreter die Parteien sind. Wandelt sich nun die soziale Wirklichkeit, fordert diese Veränderung die Politik in all ihren Dimensionen heraus.

Um die gegenwärtigen Veränderungen der sozialen Wirklichkeit interpretieren zu können, ist es hilfreich die auf Kant zurückgehende Unterscheidung zwischen Zivilisation und Kultur ins Gedächtnis zu rufen. Technische und wissenschaftliche Errungenschaften sind nach Kant nur zivilisatorische Fortschritte, während ein tieferes (moralisches) Selbstverständnis, Aufklärung und Humanität kulturelle Fortschritte sind. Vergleicht man beide Entwicklungen miteinander, könnte man zu der Erkenntnis gelangen, dass der Status quo unseres kulturellen Habitus antiquiert wirkt. ....................

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Die Linke schreibt:
Tatsächliche Arbeitslosigkeit

Schlechte Meldungen kann die Bundesregierung nicht gebrauchen. Deshalb bleibt sie dabei, die Arbeitslosenzahlen schön zu rechnen. Arbeitslose, die krank sind, einen Ein-Euro-Job haben oder an Weiterbildungen teilnehmen, werden bereits seit längerem nicht als arbeitslos gezählt. Viele der Arbeitslosen, die älter als 58 sind, erscheinen nicht in der offiziellen Statistik. Im Mai 2009 kam eine weitere Ausnahme hinzu: Wenn private Arbeitsvermittler tätig werden, zählt der von ihnen betreute Arbeitslose nicht mehr als arbeitslos, obwohl er keine Arbeit hat.

Wer die tatsächliche Arbeitslosigkeit erfassen will, muss ehrlich rechnen. Dazu sagte der damalige Arbeitsminister Olaf Scholz (SPD) am 4. Juni 2009 in der Fernsehsendung Panorama: "Alles, was an Effekten durch arbeitsmarktpolitische Maßnahmen entsteht, wird jedes Mal zusammen mit der Arbeitsmarktstatistik veröffentlicht. ... Ich glaube, dass man sich auf die Seriosität dieses Prozesses verlassen kann. Wer anders rechnen wolle, könne ja "seine Zahl veröffentlichen - und dazu ein Flugblatt drucken." Das tun wir ...............................

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